Zahlen, Daten und Fakten zum Klimaschutz bei den Bahnen
Klima
06. September 2024
SPNV Klimaboard NRW
„Das Erreichen der Klimaziele im Verkehr ist nur mit einem starken SPNV möglich. Das noch deutlicher herauszustellen, ist für die Bahnbranche in NRW eine wichtige Gemeinschaftsaufgabe, für die wir vor zwei Jahren das Projekt Fokus Klima gestartet haben“, erläutert Karin Paulsmeyer, Leiterin der Stabsstelle Fokus Bahn NRW beim Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNV). Das Projekt bietet nun mit dem SPNV Klimaboard NRW erstmals ein öffentliches Informationsangebot zu den Herausforderungen, aber auch zu den Fortschritten auf dem Weg zu klimafreundlicher Mobilität in Nordrhein-Westfalen.
Mehr Klimaschutz im Verkehr und auch auf der Schiene ist eine langfristige Gemeinschaftsaufgabe. Die können wir nur erfolgreich meistern, wenn wir über mehr Zahlen, Daten und Fakten verfügen. Dabei hilft uns ab sofort das SPNV-Klimaboard NRW.
Karin Paulsmeyer
Stabsstelle Fokus Bahn NRW (MUNV NRW)
Gebündelte Daten für den Wissenstransfer
Mit Unterstützung des Kompetenzcenters Integraler Taktfahrplan (KC ITF NRW), des Kompetenzcenters Marketing (KCM NRW) und wissenschaftlicher Partner wie dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie wurden Zahlen, Daten und Fakten zum Klimaschutz im SPNV NRW zusammengestellt und bewertet. Diese stehen ab sofort frei zugänglich bereit. „Mit dem SPNV Klimaboard NRW ermöglichen wir einen Wissenstransfer innerhalb der Branche, mit Wissenschaftlern, Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit“, betont Birgit Strecker, Leiterin Marketing und Kommunikation des KCM NRW, die in den vergangenen Monaten die Arbeiten an der Schnittstelle zwischen den Eisenbahnverkehrsunternehmen, den für die Bestellung zuständigen Aufgabenträgern und der Wissenschaft koordiniert hat.
Durch eine faktenbasierte, ehrliche Kommunikation nehmen wir die Bahnbranche, aber auch die politischen Entscheidungsträger und die breite Öffentlichkeit auf dem notwendigen Ausbaupfad für die Angebote auf der Schiene mit.
Birgit Strecker
Leiterin Marketing und Kommunikation des KCM NRW
Qualitätskennzahlen zur Betriebslage
Das SPNV Klimaboard NRW bietet über Diagramme und Grafiken visualisierte Daten sowie in journalistischen Beiträgen aufbereitete Informationen zum Klimaschutz, zum Verkehrssektor und zur öffentlichen Mobilität, rubriziert nach den themen- und zielgruppenspezifischen Stichworten „Fahrgast“, „Verkehrsmittel“, „Klima“, „Emissionen“ und „Netz“. Um die Aktualität und die Relevanz verwendeter Daten einzuordnen, werden die verwendeten Quellen in jedem Beitrag aufgeführt. Dabei unterstützt das SPNV Klimaboard NRW gezielte Recherchen zum Klimaschutz ebenso wie zur qualitativen Angebotsentwicklung im Schienenpersonennahverkehr. „Das Klimaboard bildet auch unsere regelmäßigen Erhebungen zur Betriebslage im SPNV ab. Denn wir wissen alle, dass nur ein stabiles, zuverlässiges Mobilitätsangebot die Menschen zum Umstieg bewegt“, unterstreicht Kai Schulte, Leiter des KCITF NRW.
Bahnfahren muss für mehr Menschen eine echte Mobilitätsalternative werden – und das wichtigste Entscheidungskriterium ist die Verlässlichkeit des Angebotes. Da ist es elementar zu wissen, wo es betrieblich hakt, um gezielt gegensteuern zu können.
Kai Schulte
Kompetenzcenter Integraler Taktfahrplan (KCITF NRW)
Vom Klimaboard zur Klimabilanz
Das SPNV Klimaboard NRW wird kontinuierlich um neue Datensätze und Beiträge ergänzt und aktualisiert – und Plattform für eine Eröffnungsbilanz zur Klimawirkung des SPNV NRW sein, die dort voraussichtlich erstmalig im vierten Quartal 2024 veröffentlicht wird. „Unser Ziel ist es, den Beitrag und die Potenziale des SPNV NRW für den Klimaschutz wissenschaftlich seriös zu ermitteln, darzustellen und langfristig zu quantifizieren. Das ermöglicht es der Bahnbranche in NRW, eine Vorreiterrolle auf dem Weg zum Erreichen der ambitionierten Klimaschutzziele zu übernehmen,“ sagt Thorsten Koska, Co-Leiter des Forschungsbereichs Mobilität und Verkehrspolitik, Abteilung Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie.
Mit verlässlichen Daten können SPNV und ÖPNV als klimafreundliche Mobilitätsalternativen sichtbar werden.
Thorsten Koska
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie
Klimawirkungen zukünftig besser bewerten
In Zukunft solle es möglich sein, so Karin Paulsmeyer, auch die Klimawirkungen geplanter Ausbaumaßnahmen noch besser als heute bewerten zu können – einschließlich der zu erwartenden Verlagerungseffekte zwischen den einzelnen Verkehrsträgern. Für die Politik bedeute das eine wichtige Entscheidungshilfe im Hinblick auf die Priorisierung notwendiger Ausbau- und Modernisierungsmaßnahmen rund um den Bahnverkehr in Nordrhein-Westfalen.