Harmonisierte Verkehre sowie ein koordiniertes Störfallmanagement: Kontinuierlich seit Dezember 2018 wird mit der SPNV-Regiezentrale NRW in Duisburg die unternehmensübergreifende Steuerung der S-Bahn-, Regionalbahn- und Regionalexpressverkehre in Nordrhein-Westfalen aufgebaut.
Hier arbeiten die Bahnen in NRW zusammen, um kurzfristig eintretende Störfälle gemeinsam zu managen. Täglich vor Ort sind Mitarbeitende von DB Regio NRW, Eurobahn, National Express sowie in Kürze auch der NordWestBahn. Die Eisenbahnverkehrsunternehmen betreiben zusammen fast 90 Prozent aller Nahverkehrslinien in Nordrhein-Westfalen.
Projektleitung
Sascha Zuk
Leitung Teilprojekt
Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft mbH
So funktioniert die SPNV-Regiezentrale NRW
Projektentwicklung und nächste Schritte
Projektstart
Dezember 2018
Zur Betriebsaufnahme der RRX-Verkehre wird eine Dispositionszentrale für die Unternehmen Abellio Rail NRW, DB Regio NRW und National Express bei DB Netz in Duisburg eingerichtet. Erstmals arbeiten die verkehrlichen Disponent/innen verschiedener Verkehrsunternehmen an einem Standort zusammen.
Die gemeinsame Dispositionszentrale wird auf das Netz der S-Bahn Rhein-Ruhr ausgeweitet und zur SPNV-Regiezentrale NRW. Die Integration weiterer Strecken ist in Vorbereitung. Die Eurobahn zieht als weiterer Partner in Duisburg ein.
Zum Beginn der Corona-Pandemie müssen die Mitarbeiter/innen der SPNV-Regiezentrale NRW für 2,5 Monate an Notfallarbeitsplätze im Rail Service Center bei Siemens in Dortmund-Eving umziehen: eine Bewährungsprobe für die Zusammenarbeit. Nach Umsetzung von Corona-Schutzmaßnahmen kehren alle zurück an ihre Arbeitsplätze in der Betriebszentrale der DB Netz in Duisburg.
Die Koordinator/innen für Fahrgastinformation (KofFi) ergänzen das Disponententeam in der Regiezentrale. Sie übersetzen betriebliche Vorgänge und organisatorische Entscheidungen in Informationen für die Fahrgäste und spielen diese über zuginfo.nrw aus.
Inzwischen arbeiten rund 40 Mitarbeiter/innen von vier Eisenbahnverkehrsunternehmen (DB Regio NRW, Eurobahn, National Express und die frühere Abellio Rail NRW) an den bestmöglichen Verkehrslösungen für den Fahrgast.
Die Flutkatastrophe
Juli 2021
Die Unwetterschäden stellen die Mitarbeiter/innen in der SPNV Regiezentrale NRW vor zusätzliche Herausforderungen. Rund 600 Kilometer Schienenwege, zahlreiche Brücken sowie Haltepunkte und Stationen sind in Nordrhein-Westfalen stark beschädigt oder komplett zerstört worden. Reparaturen und Wiederaufbauten werden teilweise Jahre dauern. Für betroffene Strecken müssen kurzfristig Bus-Notverkehre und langfristige Ersatzkonzepte organisiert werden.
Konzepte für Bus-Notverkehre
Oktober 2021
Die gemeinsamen Dispositionsrichtlinien für die SPNV-Regiezentrale werden ergänzt. Neben einem Konzept für das gemeinsame Baustellenmanagement gibt es jetzt auch ein Eckpunkte-Konzept für einen unternehmensübergreifenden Bus-Notverkehr.
Auf 90 Prozent
Dezember 2021
Die Eisenbahnverkehrsunternehmen in der SPNV-Regiezentrale NRW bilden jetzt rund 90 Prozent der Nahverkehrsleistungen auf der Schiene in Nordrhein-Westfalen ab.
Der Ausbau geht weiter
Ausblick 2022
Mit VIAS Rail und der NordWestBahn binden sich weitere Mitarbeiter/innen in die SPNV-Regiezentrale NRW ein. Der Ausbau erfordert eine Optimierung der Raumsituation. Für den Projektfortschritt werden weitere gemeinsame Dispositionskonzepte erarbeitet.