Neue Wege der Qualifizierung: So wird die theoretische Ausbildung von Lokführern fortgeführt

Ein Headset liegt auf einer Tastatur.

Arbeitgeber

15. April 2020

Sie sitzen auf ihren Plätzen, hören aufmerksam zu – und auch wenn auf den ersten Blick alles wie immer scheint, hat sich für die Umschulungsteilnehmer bei ihrer Ausbildung zum Lokführer etwas deutlich verändert: Ihr Klassenraum ist virtuell, die Lehrperson nur über den Bildschirm zu sehen.


Möglich gemacht hat das die schnelle Reaktion der Bildungsträger auf die aktuellen Entwicklungen. „Für uns war wichtig, den Unterricht für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch weiterhin stattfinden zu lassen“, so Claudia Strobel (Leitung Produktbereich Logistik) von der SBH-West (Stiftung Bildung & Handwerk). „Weil wir zusammen mit unseren Teilnehmern ein gemeinsames Ziel verfolgen: den erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung. Und das möglichst ohne viel Zeitverlust.“


Herr Klatecki (Bildungsstättenleiter Essen) von der MEV Eisenbahn-Verkehrsgesellschaft mbH betont: „In den nächsten Jahren werden Lokführerinnen und Lokführer auch weiterhin händeringend gebraucht – deswegen sind wir auch jetzt am Zug, die Ausbildungen möglichst ohne Stillstand fortzuführen.“


Digitaler Vorteil

Innerhalb kürzester Zeit standen die SBH-West und die MEV Eisenbahn-Verkehrsgesellschaft vor der Herausforderungen, ihren Präsenzunterricht für angehende Lokführer in virtuelle Klassenräume zu verlegen. Dafür waren nicht nur neue Organisationstrukturen gefragt, sondern auch technische Voraussetzungen. Seit Längerem arbeiten beide Bildungsträger ergänzend zum Unterricht mit eLearing-Portalen und statten ihre Teilnehmer bei Umschulungsbeginn mit Tablets aus.


„Das hat uns einen großen Vorteil verschafft“, so Klatecki „Anders als andere Einrichtungen mussten wir nicht erst Laptops organisieren, einrichten und verteilen. Zwar war es nötig unseren Server zu erweitern, im Anschluss konnten wir uns aber zeitnah auf Organisation und Planung von Webinaren konzentrieren.“ Frau Strobel erläutert zudem: „Durch unser Online-Portal hatten wir das Glück, bereits auf viele erfahrene und qualifizierte Mitarbeiter als Online-Tutoren zurückgreifen zu können und wir waren relativ schnell in der Lage, alle Kurse für Lokführerinnen und Lokführer auch online anzubieten.“


Hierbei sei es besonders wichtig, nicht einfach Material zum Selbststudium anzubieten, sondern die Lehreinheiten weiterhin lebendig zu gestalten. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten einen richtigen Unterricht“, erklärt Strobel. „Sie können Rückfragen stellen und über Themen diskutieren, so wie vorher auch – nur liegen jetzt mehrere Kilometer zwischen ihnen.“


Interessenten können sich weiterhin bewerben, einen aktuellen Überblick über offene Stellen bietet die Jobkarte der Bahnen in NRW.