Transparente Prozesse, kurze Entscheidungswege und einvernehmliche Lösungen

Mitarbeiter in der Duisburger Leitstelle

Fahrgast

09. Dezember 2018

Transparente Prozesse, kurze Entscheidungswege und einvernehmliche Lösungen: Eine zentrale Leitstelle mit Sitz in Duisburg disponiert künftig die Korridore aller Linien im SPNV des Landes.


Mit der Betriebsaufnahme der Linie RE 11 und der Einführung des Plankorridors Köln-Dortmund wurde die erste Stufe auf dem Weg zur Regiezentrale NRW mit DB Regio, DB Netz, DB Station & Service, DB Fernverkehr und Abellio bereits erfolgreich abgeschlossen: So arbeiten seit Ende 2018 Disponenten der EVU in der Duisburger Betriebszentrale der DB Netz AG als „Korridorteam“ gemeinsam an Lösungen der Verkehrsoptimierung. Das erste Fazit ist positiv: Sowohl die Qualität des Betriebs als auch die persönliche Zusammenarbeit haben sich verbessert.


Stufenplan bis 2020

Aktuell entwickeln die Dispositionsexperten der EVU das Modell unter der Leitung von Sascha Zuk von Abellio Rail NRW im Rahmen eines Stufenplans weiter. Dieser umfasst Lösungsansätze für die Integration aller Linien und EVU in eine gemeinsame Disposition.


Geplant ist in diesem Zusammenhang auch die Einbindung der Wupper- und Emscherstrecke sowie die Einbeziehung der Zulaufstrecken. Vor allem die Integration der S-Bahn Rhein Ruhr in die gemeinsame Regiezentrale hat aufgrund ihrer Vernetzung mit dem RE-Netz und dem Mischverkehr eine große Bedeutung.


Mit dem Fahrplanwechsel 2019/20 sind neben Abellio dann auch Keolis und National Express vertraglich dazu verpflichtet, eigene Arbeitsplätze für Verkehrs- und Streckendisponenten in der BZ Duisburg einzurichten. Das Konzept ist aber ausdrücklich auch für die Beteiligung weiterer EVU offen. Bis Ende 2020 soll der Stufenplan vollständig umgesetzt sein.


Regiezentrale reduziert Störanfälligkeit

Der Aufbau der Regiezentrale wurde notwendig, da der SPNV NRW durch massiv steigendes Baustellenvolumen, wachsende Betriebsleistung und Überlastung der Strecken stark störanfällig ist. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Akteure im System immer mehr zu. So erbringen insgesamt zehn EVU jeweils einen Teil der Verkehrsleistung mit unterschiedlichen Fahrzeugbaureihen, Verkehrsvertragsanforderungen, Tarifverantwortungen, verkehrlichen Anforderungen, Ersatz- und Notfallkonzepten und weiteren Bedingungen.


Für das zweite Halbjahr 2019 liegen nun weitere zentrale Themen des Projekts an. Im Fokus stehen Lösungen für den Umgang mit den wirtschaftlichen Konsequenzen von Dispositionsentscheidungen, die Entwicklung einheitlicher Dispositionsregeln, die unternehmensübergreifende Organisation von Ersatzverkehr und ein gemeinsamer Planungsstab für Großveranstaltungen.


Teil des Projektes Fokus Fahrgast

Der Aufbau einer gemeinsamen Regiezentrale wird im Projekt Fokus Fahrgast unter Leitung von Georg Seifert vom Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) Hand in Hand mit den Ansätzen zur Entwicklung einer einheitlichen Fahrgastinformation im Rahmen der Vernetzungsinitiative vorangetrieben.