Pilotkurs in NRW: Lokführer-Qualifizierung in Teilzeit
Pressemeldung
29. Juli 2024
Seit fünf Jahren ist die Gewinnung neuer Zielgruppen für den Lokführerberuf ein zentrales Anliegen von Fokus Bahn NRW. Gemeinsam mit Bildungspartnern wie der SBH West (Stiftung Bildung & Handwerk) konnten u. a. fachsprachlich unterstützte Kursformate realisiert und dadurch mehr als 200 neuzugewanderte Migrantinnen und Migranten erfolgreich für den Beruf qualifiziert werden. Ein weiteres Beispiel ist die Umsetzung zertifizierter Fernlehrgänge, die heute auch Menschen im ländlichen Raum ohne lange Fahrtzeiten die Teilnahme am theoretischen Unterricht ermöglichen.
Mit einem neuen Teilzeitkurs öffnet sich die Bahnbranche in NRW nun für Interessierte, die bislang wegen familiärer oder anderer Verpflichtungen kaum Zugang zu einer Qualifizierung hatten. „In Zeiten des Fachkräftemangels ist Flexibilität gefragt: Wir müssen die Einstiegsbedingungen den Bedürfnissen der Menschen anpassen. Nur so wird es gelingen, die bislang ungenutzten Potenziale vieler Interessierter erfolgreich für die Bahnbranche zu nutzen“, erklärt Heinrich Brüggemann, Projektleiter Ausbildung und Qualifizierung Fokus Bahn NRW.
Der erste Teilzeitkurs für Lokführerinnen und Lokführer startet am 18. Oktober 2024, dabei findet der theoretische Unterricht online als Fernlehrgang statt. Der Pilotkurs wird durch die Agentur für Arbeit unterstützt. Informationen und Beratungsangebote finden sich auf der Website der Bahnen in NRW: https://www.bahnen.nrw/jobkarte.html. Dort ist auch eine direkte Bewerbung möglich.
Fokus Bahn NRW ist als Gemeinschaftsinitiative der Nahverkehrsbahnen und Aufgabenträger im SPNV unter Federführung des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW (MUNV) seit 2019 in der Fachkräftegewinnung aktiv. Im Rahmen des Programms wurden einige Tausend Interessierte für den Lokführerberuf gewonnen und mehr als 500 Menschen erfolgreich ausgebildet. Dennoch bleibt der Bedarf aufgrund des demografischen Wandels, gestiegener Fluktuation und erhöhter Krankenstände sowie neuer Tarifmodelle, die Lokführerinnen und Lokführern mehr Freizeit ermöglichen, auch in den kommenden Jahren hoch. Das Ministerium hat die Initiative daher vor einigen Monaten zusätzlich durch eine mit 6 Millionen Euro geförderte Beschäftigungsoffensive gestärkt.