Die Bahnbranche in NRW startet ein neues Aktionsprogramm

Das Bild zeigt eine Dame (Anne Mathieu von der eurobahn) und einige Herren bei der Unterzeichnung einer Vereinbarung.

Arbeitgeber

21. Februar 2025

700 Kursplätze für die Lokführer-Qualifizierung

Mit dem Aktionsprogramm „Personal für mehr Zuverlässigkeit im Betrieb“ wollen die Aufgabenträger und Nahverkehrsbahnen im SPNV NRW in diesem Jahr 700 Kursplätze für die Qualifizierung neuer Lokführerinnen und Lokführer schaffen. 


Über 500 neue Lokführerinnen und Lokführer wurden zwischen September 2023 und Dezember 2024 für den SPNV NRW in die Qualifizierung gebracht. Die Beschäftigungsoffensive des Landes wirkte dabei als zusätzlicher Turbo. Diesen Erfolg nimmt die Bahnbranche als Ansporn, um das unternehmensübergreifende Recruiting in eigener Initiative fortzusetzen. Dafür startet unter der Federführung der SPNV-Aufgabenträger gemeinsam mit den Nahverkehrsbahnen das „Aktionsprogramm Personal für mehr Zuverlässigkeit im Betrieb"


Insgesamt 700 Kursplätze für die Qualifizierung von neuen Lokführerinnen und Lokführern sollen in diesem Jahr bereitgestellt werden. Neben unternehmenseigenen Kursen der Eisenbahnverkehrsunternehmen sind 2025 im Rahmen des Landesprogramms Fokus Bahn NRW noch 14 unternehmensübergreifende Qualifizierungskurse geplant. 


Die Ziele des Aktionsprogramms

Die Branchenvereinbarung zum „Aktionsprogramm Personal für mehr Zuverlässigkeit im Betrieb“ wurde am 18. Februar 2025 in den Design Offices Fürst und Friedrich in Düsseldorf unterzeichnet. NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer stellt hohe Erwartungen an die neue Initiative der Aufgabenträger und Nahverkehrsbahnen, die mit der Qualifizierung neuer Lokführerinnen und Lokführer den SPNV-Betrieb wieder zuverlässiger machen wollen. In unserem Film erörtern Minister Krischer und die Vertreter der Aufgabenträger Inhalte und Ziele des Aktionsprogramms.


Stärkung von Ausbildung und Qualifizierung


Mit dem Aktionsprogramm sollen die im Rahmen der Beschäftigungsoffensive entwickelten Maßnahmen zur Stärkung von Ausbildung und Qualifizierung fortgesetzt und in brancheneigene Strukturen überführt werden. Damit markiert die Bahnbranche in NRW einen weiteren Meilenstein auf dem Weg der gemeinsamen Anstrengungen gegen den Fachkräftemangel. Bis zu 10 Millionen Euro wollen die Aufgabenträger den Eisenbahnverkehrsunternehmen zur Unterstützung der Ausbildungsaktivitäten bereitstellen. Die Auszahlung soll in Form eines Anreizsystems, gestuft nach Kursstartern und Kursabsolventen, erfolgen. 


Eine Person steht vor einer Gruppe aus Menschen und zeigt auf einen Schienenplan.
Personalbedarf

Rund 3.300 Lokführerinnen und Lokführer sind aktuell bei den elf Unternehmen der Bahnen in NRW im Einsatz. Bis 2027 werden sich etwa 480 (160 pro Jahr) in den Ruhestand verabschieden. Zusätzliche Mitarbeitende werden gebraucht, um die hohe Belastung infolge von Baustellen und Infrastrukturmängel auszugleichen. Die Deutsche Bahn erwartet in den kommenden Jahren zudem Mehrbedarfe in einer Höhe von rund 30 Prozent durch das Inkrafttreten neuer Tarifmodelle; Stichwort: „mehr Freizeit statt mehr Gehalt".