Weitgehend ruhige Fanverkehre zu 20 Fußballspielen
Sicherheit
23. Juli 2024
Nach der EURO 2024 zieht der NRW-Nahverkehr Bilanz
„Die Maßnahmen haben gegriffen, es kam zu keinen nennenswerten Vorfällen in den Zügen und an den Stationen“, so Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. „Mein herzlicher Dank gilt den mehr als 3.000 Mitarbeitenden in den Verkehrsunternehmen sowie den vielen Volunteers, die dafür gesorgt haben, dass die Gäste in unserem Land die vier Spielorte der Europameisterschaft, aber auch Fanmeilen und Public Viewings gut und sicher erreicht haben“, betont Krischer.
Die öffentlichen Verkehrsmittel wurden von den Fußballfans gerne genutzt und durch gezielte Maßnahmen konnte die angespannte Betriebslage auf der Schiene entlastet werden. Das ist bei 20 großen Turnierspielen keine Selbstverständlichkeit.
Oliver Krischer
Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW
Trotz Verspätungen gute Stimmung bei Fans und Fahrgästen
Auch die Nahverkehrsbahnen und Aufgabenträger im SPNV NRW ziehen eine positive Bilanz aus den umfangreichen Vorbereitungen, die gut zwei Jahre zuvor durch das Projekt „Fokus Sicherheit“ im Landesprogramm Fokus Bahn NRW auf den Weg gebracht wurden. „An den Spieltagen waren die Züge auf den Hauptachsen zu 100 Prozent ausgelastet und es kam zu Verspätungen sowie längeren Wartezeiten für die Fahrgäste. Beschwerden wie die nach der Partie zwischen England und Serbien in Gelsenkirchen waren dennoch eine Ausnahme", resümiert Kilian Schäfer, Projektleiter „Fokus Sicherheit“ und Leiter des beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr angesiedelten Kompetenzcenters Sicherheit NRW.
Wir können von einem friedlichen Fußballfest sprechen. Das zeigen auch die Ordnungswidrigkeiten und Straftaten, die in der landesweiten Sicherheitsdatenbank erfasst wurden.
Kilian Schäfer
Projektleiter "Fokus Sicherheit"
Mehr Stabilität im Betrieb durch die EM-Sonderlinie
Die Partner im Projekt „Fokus Sicherheit“ hatten in Vorbereitung auf die Fußballeuropameisterschaft seit Sommer 2022 Netzwerke mit den Akteuren des Öffentlichen Verkehrs, dem Veranstalter und den Kommunen geknüpft, organisatorische Abläufe abgestimmt und konkrete Maßnahmen umgesetzt. Dazu gehörte insbesondere die Einrichtung der EM-Sonderlinie zur Entlastung des SPNV-Betriebs. Dafür hatten die Aufgabenträger insgesamt 118.500 Zugkilometer bei DB Regio NRW und den auf Sonderverkehre spezialisierten Unternehmen Train Rental International und Centralbahn bestellt. So konnten vom 14. Juni bis zum 14. Juli 2024 täglich 16 zusätzliche Zugfahrten pro Richtung zwischen den vier Spielorten angeboten werden. Außerdem hatte National Express an den Spieltagen das Leistungsangebot der zentralen RRX-Linien erweitert, Züge in Dreifachtraktion eingesetzt oder zusätzliche Halte eingerichtet, um einen reibungslosen An- und Abreiseverkehr zu gewährleisten. An den Spieltagen in Köln verlängerte DB Regio NRW zudem die S-Bahnlinie S 12.
Sicherheitsteams NRW verstärkt im Einsatz
Einen wichtigen Beitrag zur sicheren Mobilität während der EURO 2024 stellten auch die umfangreichen Personalmaßnahmen dar. Neu konzipierte Sicherheitstrainings und Multiplikatorenschulungen bei der Landes- und Bundespolizei wurden von rund 100 Kundenbetreuenden im Nahverkehr besucht. 378 UEFA-Volunteers haben an den Zivilcourage-Schulungen der muTiger-Stiftung teilgenommen und sich so speziell auf ihre Einsätze im ÖPNV vorbereitet. Darüber hinaus wurden die Sicherheitsteams NRW zur EURO 2024 personell aufgestockt; 60 geschulte Kräfte in 15 Viererteams unterstützten die Mitarbeitenden im Fahrdienst und das Sicherheitspersonal der einzelnen Nahverkehrsbahnen in rund 12.000 Einsatzstunden.
Zusätzliches Personal auch an den Bahnhöfen
An den Bahnhöfen und Stationen sorgte die Deutsche Bahn durch mehr Personal für eine gezielte Steuerung der Fanverkehre. Insbesondere an den Hauptbahnhöfen Köln, Düsseldorf und Dortmund bildeten die Welcome Desks eine wichtige Anlaufstelle. Rund 80 zusätzliche, mehrsprachige Reisendenlenker/innen standen dort für Fans und Gäste bereit.
Im Großen und Ganzen hat die An- und Abreise in unseren Zügen gut geklappt. Aber zur Wahrheit gehört auch: An einigen Stellen hat es geruckelt – bei den vielen zusätzlichen Reisenden sind selbst bei kleineren Störungen gleich sehr viele Menschen betroffen. Wir möchten uns bei allen Reisenden für ihre Nachsicht und Geduld bedanken.
Werner Lübberink
Konzernbevollmächtigter der DB für das Land NRW