Insights zu Klimaschutz und SPNV-Nutzung

Das Foto zeigt zwei Züge an einem Bahnsteig.

Klima

09. Januar 2025

rheingold-Institut geht Einflussfaktoren bei der Verkehrsmittelwahl nach

Wissen die Menschen eigentlich, wie wichtig der Nahverkehr auf der Schiene für die Umwelt ist? Dieser Frage ist das rheingold-Institut in einer Studie für das SPNV Klimaboard NRW nachgegangen. Mit eindeutigen Ergebnissen. 


Die Klimaschutzwirkung der Schiene ist unbestritten – zumindest bei Expert/innen. Aber wissen das auch die Menschen, wenn sie mit dem Schienenpersonennahverkehr in NRW unterwegs sind. Motiviert der Klimaschutz zur SPNV-Nutzung? Diesen Fragen ist das rheingold-Studie in einer von Fokus Bahn beauftragten Studie für das SPNV-Klimaboard NRW nachgegangen. Meinungsforscherin Judith Barbolini erklärt die Ergebnisse und die sich daraus ergebenden Aufgaben für die Kommunikation der Nahverkehrsbahnen.


Welche Vorstellungen haben die Menschen in NRW vom SPNV?


Judith Barbolini: Wenn man Menschen nach dem SPNV befragt, dann kommen zunächst sehr graue Bilder von Zugausfällen und Verspätungen. Das steht in einem direkten Kontrast zum Klimaschutz, das ja ein sehr grünes, zukunftsgewandtes, innovatives Bild ist. Das passt für die Menschen im Kopf psychologisch nicht ganz übereinander.


Was bedeutet diese Erkenntnis für die Kommunikation in der Bahnbranche?


Judith Barbolini: Klimaschutz wird immer mehr ausgelagert, auch an große Institutionen. Aber die Menschen wollen dabei mitgenommen werden. Der SPNV kann das unterstützen und in verschiedenen kommunikativen Möglichkeiten – Innovation, Fortschritt, Mitgenommen-Sein, Mobilität – zeigen.


Und wie lässt sich das umsetzen?


Judith Barbolini: Der SPNV kann den Verbraucher/innen sagen: „Du steigst ein und ich kümmere mich um die Umwelt.“ Er kann eine gewisse Leichtigkeit mitgeben und die Verantwortung übernehmen für dieses doch sehr schwere Thema „Klimaschutz“.

Das Foto zeigt Judith Barbolini, Meinungsforscherin beim rheingold-Institut. Quote

Wenn der SPNV als große Instanz Verantwortung für den Klimaschutz übernimmt, ist das für uns alle eine sehr große Erleichterung.

Judith Barbolini

rheingold Institut


Zur rheingold-Studie

Das rheingold-Institut ist in 24 tiefenpsychologischen Interviews den Grundeinstellungen von Fahrgästen im SPNV und anderen  Verkehrsteilnehmenden nachgegangen: Was sind die klassischen Mobilitätsbedürfnisse der Fahrgäste? Wie verhalten sie sich im Alltag? Was sind ihre Meinungen zum SPNV und zum Klimaschutz allgemein? Und welche Faktoren spielen bei der Entscheidung für oder gegen den SPNV eine Rolle? Studienleiterin Judith Barbolini weiß: „Menschen fällt es zunehmend schwerer, auf Dinge zu verzichten, wenn sie keinen direkten Mehrwert daraus ziehen. Wenn ich zum Beispiel weniger Auto fahre, dann habe ich ja trotzdem nicht das Gefühl, dass es der Welt da draußen besser geht.“  Die Ergebnisse der Studie sind in einem Beitrag auf dem SPNV Klimaboard NRW veröffentlicht.


Ein Zug fährt durch eine grüne Landschaft.
SPNV Klimaboard NRW

Mit Zahlen, Daten und Fakten unterstützt das SPNV Klimaboard NRW Recherchen zum Klimaschutz und zur Angebotsentwicklung im Nahverkehr auf der Schiene.

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