Praktische Erfahrungen im Berufsalltag

Vier Personen sitzen im Führerstand eines RE5, in dem eine Schnupperfahrt durchgeführt wird.

Arbeitgeber

13. Juni 2024

Mentorenprogramm von Fokus Bahn NRW ermöglicht Schnupperfahrt für künftige Lokführer/innen

Das Mentorenprogramm von Fokus Bahn NRW und den im Landesprogramm beteiligten Eisenbahnverkehrsunternehmen bietet angehenden Bahner/innen eine Anlaufstelle für Fragen und Hilfestellungen. Schnupperfahrten im Führerstand bringen neuerdings auch praktische Erfahrungen aus dem Berufsalltag näher.


Die Abbruch- und Durchfallquote bei der Lokführerqualifizierung konnte mit gezielten Maßnahmen bereits deutlich gesenkt werden, doch mit rund 20 Prozent ist sie nach wie vor zu hoch. Einer der Gründe: die hohe Theorielastigkeit in den ersten acht bis neun Monaten der Ausbildung. Die angehenden Triebfahrzeugführer/innen erleben ihren neuen Arbeitsplatz erst einmal nur am Simulator, durch Erzählungen ihrer Ausbilder/innen und künftiger Arbeitskollegen/innen sowie als Fahrgast im Sitz- und Stehplatzbereich der Züge. Im Rahmen des Mentorenprogramms von Fokus Bahn, bei dem erfahrende Mitarbeitende ehrenamtlich den Nachwuchs unterstützen, wurde nun erstmals die Möglichkeit von Führerstandsmitfahrten organisiert. Mit ihrem Mentor Simon Bonitz von National Express gingen zwölf angehende Triebfahrzeugführer/innen auf eine reguläre Fahrt des RE 5 (RRX) von Oberhausen nach Koblenz, gewannen dabei zahlreiche Einblicke in ihren künftigen Berufsalltag und konnten auch Fragen stellen, die in der erlebten Praxis aufkommen.


„Die Quereinsteiger/innen sind hochmotiviert, aber zu viele sind schon in der Prüfung gescheitert. Wir haben uns gefragt, woran das liegt, und das Ergebnis war, dass sich die angehenden Lokführer/innen eine Anlaufstelle für ihre Fragen wünschen. Im Mentorenprogramm von Fokus Bahn NRW bündelt sich die individuelle fachliche Betreuung. Denn bei schwierigen Fragen können die Kolleg/innen am besten helfen, die diesen Job jeden Tag machen“, erklärt Dieter Harder, Leiter des Mentorenprogramms.

Portrait von Dieter Harder, Koordinator des Mentorenprogramms Quote

Bei schwierigen Fragen können die Kolleg/innen am besten helfen, die diesen Job jeden Tag machen.

Dieter Harder

Koordinator des Mentorenprogramms von Fokus Bahn NRW

Während der Schnupperfahrt wird das schwierige Fachwissen nun auch ganz praktisch vermittelt. Mentor Simon Bonitz: „Solche Einblicke in die Arbeit nehmen ihnen die Unsicherheit. Das ist wichtig, denn die Prüfungen sind nicht leicht. Aber es lohnt sich. Der Job später ist nämlich wirklich erstrebenswert“


Die Premiere der Schnupperfahrt ist von einem Filmteam begleitet worden. Das folgende Video wurde für die Arbeitgebermarke „Die Bahnen in NRW“ produziert.


Die Gewinnung und Qualifizierung von Lokführer/innen ist eins der zentralen Projekte von Fokus Bahn NRW. Durch die Programmarbeit können inzwischen alle Qualifizierungskursplätze mit qualifizierten Bewerber/innen besetzt werden. Jetzt gilt es, mit gezielten Maßnahmen die Abbrecher- und Durchfallquote weiter zu reduzieren. Durch Mitfahrten im Führerstand können die angehenden Triebfahrzeugführer/innen echte Einblicke in den künftigen Berufsalltag gewinnen. Dadurch haben sie ihr künftiges (Berufs-)Ziel bereits zu einem frühen Zeitpunkt ihrer Qualifizierung vor Augen.

Ehrenamtliche Hilfe

Der Ausbau des Mentorenprogramms gehört zu den zentralen Maßnahmen der Beschäftigungsoffensive für den SPNV NRW. Angehende Triebfahrzeugführer/innen werden während ihrer Qualifizierung von erfahrenen Mitarbeiter/innen aus der Bahnfamilie begleitet, um die Abbruchquote innerhalb der Kurse zu reduzieren. Die ehrenamtliche Unterstützung durch die Kolleg/innen stärkt auch langfristig die Bindung an die Bahnbranche.

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