Bahnen sind sichere Verkehrsmittel

Zwei männliche Mitarbeiter der DB Sicherheit laufen durch einen Zug und sprechen mit Fahrgästen.

Sicherheit

17. August 2022

Die Statistik zeichnet ein klares Bild von der Sicherheitslage im Nahverkehr auf der Schiene.


Die Sicherheit gilt seit jeher als zentrales Leistungs- und Qualitätsmerkmal für das System Schiene – und in puncto Verkehrssicherheit gibt es keine besseren Verkehrsmittel als die Bahnen im SPNV. Das Risiko eines schweren Unfalls ist im Schienenpersonennahverkehr deutlich geringer als im eigenen Pkw. Aber auch bei Infektionsrisken und Alltagsgewalt schneiden die öffentlichen Verkehrsmittel vergleichsweise gut ab.


Unfallstatistiken im Verkehr sprechen pro Bahn

„Die Bahn ist nach wie vor das mit Abstand sicherste Verkehrsmittel auf dem Boden in Deutschland“, heißt es im aktuellen Bericht der Statista GmbH zu zur Unfalllage im Eisenbahnverkehr. In der Online-Datenbank sind die Eisenbahnunfälle mit Personenschaden in Deutschland in den Jahren 2011 bis 2020 gelistet. Mit zuletzt 432 Unfällen bleiben die Zahlen konstant. Die jüngste Sicherheitsbilanz des Eisenbahnbundesamts verzeichnet ebenso geringe Ereigniszahlen. Der Verkehrsmittelvergleich zeigt zudem, dass die Zahl tödlicher Unfälle auf der Schiene so gering ist wie bei keinem anderen Verkehrsträger: Im Erhebungszeitraum kamen durchschnittlich 0,03 Reisende pro einer Milliarde Personenkilometer bei Eisenbahnunfällen ums Leben und 1,72 bei Autounfällen.


Sicherheitsvorsprung der Schiene wächst kontinuierlich

Nach Berechnungen der Allianz pro Schiene ist der Sicherheitsvorsprung der Schiene in den vergangenen Jahren sogar gewachsen. Im Zehnjahreszeitraum 2009 bis 2018 starben in Autos fast 47-mal so viele Menschen pro Passagierkilometer wie in Zügen. Im Zehnjahreszeitraum 2011 bis 2020 erhöhte sich dieser Faktor auf 57-mal. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit eines schweren Unfalls für Pkw-Fahrer/innen gut 150-mal höher als für Bahnreisende.


Neben der reinen Verkehrssicherheit erweisen sich die Bahnen im SPNV nach verschiedenen Studien auch mit Blick auf die Risiken einer Corona-Infektion als vergleichsweise sicher – soweit die Maskenpflicht beachtet wird. Diese mag zwar ein Anlass für Übergriffe auf das Begleitpersonal in Zügen oder auch auf andere Mitreisende sein, allerdings handelt es sich auch hier um Einzelfälle. Belastbare Aussagen dazu bietet für den SPNV in Nordrhein-Westfalen die Sicherheitsdatenbank NRW, in der Kundenbetreuer/innen und Sicherheitsmitarbeiter/innen der Eisenbahnverkehrsunternehmen sicherheitsrelevante Vorfälle zusammentragen. Die Datenbank, die anonym und datenschutzrechtskonform arbeitet, ermöglicht ein umfangreiches Reporting für einzelne Strecken, Standorte oder Linien. Mithilfe der erfassten Ereignisse lässt sich zudem ein umfassendes Bild der Sicherheitslage im SPNV Nordrhein-Westfalens erstellen. Auf dieser Basis können Maßnahmen und Konzepte zur Verbesserung der Sicherheitslage und zur Prävention entwickelt werden.


Das neue Projekt Fokus Sicherheit

Fokus Bahn NRW verfolgt dabei einen gänzlich neuen Ansatz und richtet die Sicherheitsarbeit im SPNV auf die objektive Sicherheitslage und auf die subjektiv wahrgenommene Sicherheit von Fahrgästen und Mitarbeitenden aus. In diesem Jahr hat die Brancheninitiative das Projekt Fokus Sicherheit neu aufgelegt und will bis zur Fußball-Europameisterschaft 2024 ein unternehmensübergreifendes Sicherheitskonzept für den SPNV in Nordrhein-Westfalen entwickeln. Das Projekt unter der Leitung von Kilian Schäfer (Verkehrsverbund Rhein-Ruhr) führt sicherheitsfördernde Maßnahmen im SPNV zusammen und baut diese zu einem belastbaren Gesamtkonzept aus, unterstützt durch eine präventive Kommunikation. Das Ziel heißt: noch mehr Sicherheit für die Mitarbeitenden und die Mitreisenden.