Zwei Männer in gelben Sicherheitswesten laufen an einem Bahnsteig entlang, an dem ein Zug steht.

Die Sicherheit im Fokus

Mehr Respekt und mehr Prävention

Das Sicherheitsgefühl von Fahrgästen stärken und echten Gefährdungen präventiv begegnen: Mit diesem Ziel will das Projekt „Fokus Sicherheit“ sicherheitsfördernde Maßnahmen im SPNV NRW zusammenführen und zu einem unternehmensübergreifenden Gesamtkonzept ausbauen.


Die Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr ist ein sehr emotionales Thema. Gesamtgesellschaftliche Sicherheitsprobleme wie Pöbeleien, Vandalismus und Alltagskriminalität werden auch an Haltestellen und in Nahverkehrsbahnen verortet; hier können schon wenige Vorfälle das Sicherheitsgefühl von Reisenden negativ beeinflussen. Zudem erleben auch die Mitarbeitenden im SPNV eine erhöhte Gewaltbereitschaft bei einzelnen Fahrgästen. Deshalb will Fokus Bahn NRW die Sicherheit als zentrales Leistungs- und Qualitätsmerkmal für das gesamte System Schiene stärken – damit sich Mitreisende und Mitarbeitende im SPNV wohl und sicher fühlen. Dabei markiert die Fußball-Europameisterschaft 2024 einen wichtigen Meilenstein für die gemeinsame Sicherheitsarbeit.


Präsent. Sicher. Stark

Das Wichtigste für das Sicherheitspersonal in NRW? Deeskalation und Erfahrung! Die Sicherheitsteams NRW begleiten die Fahrgäste in den Nahverkehrsbahnen der Region. Sie sind im SPNV überall dort im Einsatz, wo Prävention sinnvoll erscheint.


Projektleitung

Portrait von Kilian Schäfer, Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR)

Kilian Schäfer

Projektleitung

Kompetenzcenter Sicherheit NRW

Portrait von Tobias Richert, Kompetenzcenter Sicherheit NRW

Tobias Richert

Co-Projektleitung

Kompetenzcenter Sicherheit NRW


Projektinhalte und Ziele

Im Projekt werden zunächst bewährte Sicherheitskonzepte der Aufgabenträger und Eisenbahnverkehrsunternehmen zusammengeführt und zu einem unternehmensübergreifenden Gesamtkonzept ausgebaut. Ergänzend dazu werden neue Sicherheitsmaßnahmen entwickelt und umgesetzt. Begleitende Kommunikations- und Dialogmaßnahmen unterstützen die konkrete Sicherheitsarbeit und erhöhen zugleich die Kriminalprävention.

Sicherheitsteams NRW

Das landesweite Einsatzkonzept für Doppelstreifen soll die objektive und die subjektive Sicherheitslage im SPNV stärken. Alle Sicherheitsmitarbeiter/innen sollen mit Bodycams ausgestattet werden.

Sicherheitsstandards

Für den SPNV in Nordrhein-Westfalen sollen unternehmensübergreifende Sicherheitsstandards definiert und über verkehrsvertragliche Regelungen etabliert werden.

Icon eines Schildes mit einem Aufdruck von einem Ausrufezeichen darauf.
Sicherheitskampagnen

Zur Verbesserung des subjektiven Sicherheitsgefühls der SPNV-Kund/innen und zur Erhöhung der Prävention sollen unternehmensübergreifende Kampagnen entwickelt und realisiert werden.

Icon von einer Lupe. Die Lupe ist auf ein Schild gerichtet.
Sicherheitsmonitoring

Ein kontinuierliches Monitoring bietet verlässliche Einblicke in die objektive Sicherheitslage und die subjektiv wahrgenommene Sicherheit von Fahrgästen und Mitarbeitenden.

Ein Icon von einem Ball und daneben steht "EM 2024".
Europameisterschaft 2024

Die EURO24 als Großveranstaltung erfordert die professionelle Abstimmung der beteiligten Sicherheitspartner im SPNV NRW und entsprechendes Sicherheitskonzept. Die dann umgesetzten Sicherheitsmaßnahmen sollen nach ihrer Evaluierung im Regelbetrieb fortgeführt werden.

Ein Icon einer Hand welcher mit einer Spraydose sprüht.
Graffiti-Vandalismus

Gemeinsam erarbeitet die Bahnbranche in NRW kurzfristige Maßnahmen zur Beseitigung von Schäden und systematische Lösungen für langfristige Prävention von Graffiti-Vandalismus an Fahrzeugen und Gebäuden.

Projektentwicklung und nächste Schritte

Projektstart

Sommer 2022

Unter der Leitung von Kilian Schäfer (Verkehrsverbund Rhein-Ruhr) wird das Projekt „Fokus Sicherheit“ neu aufgelegt. Es will sicherheitsfördernde Maßnahmen im SPNV zusammenführen und zu einem unternehmensübergreifenden Gesamtkonzept ausbauen, unterstützt durch eine präventive Kommunikation. Das Ziel heißt: mehr Sicherheit für die Mitarbeitenden und die Mitreisenden.

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„Die Sicherheit im SPNV ist ein sehr emotionales Thema und das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste kann schon durch wenige Vorfälle negativ beeinflusst werden.“

Kilian Schäfer, Projektleiter Fokus Sicherheit

Colloquium in der Veltins-Arena

November 2022

Wie lässt sich ein sicheres Reisen in Bus und Bahn im Umfeld der EURO2024 in NRW gewährleisten? Diese Frage erörterten Expertinnen und Experten aus unterschiedlichsten Bereichen beim ersten „Colloquium Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr bei der EURO2024 in NRW“ in der VELTINS-Arena.

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„Da Sicherheitsfragen nicht an Unternehmensgrenzen halt machen, ist das übergreifende harmonisierte Konzept der richtige Ansatz.“

Dr. Andreas Schröder Pro Bahn NRW

Sicherheitsteams NRW

Dezember 2022

„Sicherheitsteams NRW – Präsent. Sicher. Stark.“ So lautet der Schriftzug auf den gelben Westen der neuen Sicherheitsfachkräfte, die seit Dezember 2022 im SPNV Nordrhein-Westfalen ihre Arbeit leisten. Gut erkennbar für die Fahrgäste, sind sie in den Nahverkehrsbahnen unterwegs und verbessern die Sicherheit überall dort, wo mögliche Problemlagen bereits bekannt sind oder erwartet werden.

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„Wer Qualität erhöhen will, muss auch in Qualität investieren. Deswegen (...) setzen wir ausschließlich ‘Fachkräfte für Schutz und Sicherheit‘ ein. Dahinter steht eine dreijährige Vollzeitausbildung, also ein in Deutschland anerkannter Lehrberuf.“

Michael Lindemann Geschäftsführer der Stölting Trainservice GmbH

„Wer um die subjektiven Unsicherheitsgefühle von Fahrgästen weiß und diese ernst nimmt, kann eine gute Prävention betreiben.“

Gina Rosa Wollinger Professorin für Kriminologie und Soziologie an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW

Bodycams für die Sicherheitsteams NRW

Januar 2023

Deeskalierende Wirkung: Zum Jahreswechsel wurden die Sicherheitsteams NRW neben den bereits vorhandenen Führungs- und Einsatzmitteln mit Bodycams ausgestattet, welche die Teams bei Einsätzen unterstützen werden.

EURO2024

2023

Dem Colloquium auf Schalke im November 2022 folge eine intensive Netzwerkarbeit. Durch regelmäßige Absprachen planten die Sicherheitspartner im Land gemeinsam Projekte und hielten sich auf dem neuesten Stand. Darüber hinaus brachte Fokus Bahn NRW drei wichtige Maßnahmen auf den Weg: muTiger-Trainings für rund 450 Volunteers, Multiplikatorenschulungen für circa 100 Beschäftigte und eine Erhöhung der Sicherheitsteams NRW. Zusätzlich wurden Schulungsvideos für die Mitarbeitenden der Eisenbahnverkehrsunternehmen bereitgestellt: für ein sicheres Verhalten in kritischen Situationen.

Graffitiprävention

2023

Gemeinsam mit Vertreter/innen aller Eisenbahnverkehrsunternehmen sowie mit relevanten Zahlen der Stakeholder wurde das Lagebild der Graffitivorfälle in den Jahren 2020 bis 2022 analysiert und auf Grundlage der Ergebnisse das Pilotprojekt "Abstellanlagenabsicherung" für 2024 geplant. Das Ziel: messbare Erkenntnisse zu wirksamen Präventionsmaßnahmen aus Sicherheitstechnik und Sicherheitspersonal.

Colloquium im Signal-Iduna Park

Januar 2024

Schon vor Anpfiff auf Ballhöhe: Ein halbes Jahr vor der EURO 2024 laufen die Vorbereitungen im NRW-Nahverkehr auf Hochtouren. Am 15. Januar 2024 organisierte Fokus Bahn NRW das zweite Colloquium für die Sicherheitspartnerschaften des Nahverkehrs zur EURO 2024.

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„Jetzt zahlt sich aus, dass über das Kompetenzcenter Sicherheit ein gut vernetztes und landesweit aufgestelltes Team gemeinsam mit Fokus Bahn NRW die Federführung übernommen hat.“

Kilian Schäfer Kompetenzcenter Sicherheit NRW / Leiter des Teilprojekts Fokus Sicherheit

Sicherheitstrainings zur EURO 2024

Januar und Februar 2024

In Vorbereitung auf die EURO 2024 nehmen rund 100 Kundenbetreuer/innen an speziell auf den Eisenbahnverkehr ausgerichteten Sicherheitstrainings der Bundespolizei in St. Augustin teil. Sie werden für mögliche Gefahrensituationen sensibilisiert und insbesondere darin geschult, soziale Probleme im Vorfeld zu erkennen und zu deeskalieren. Als Multiplikator/innen geben sie ihr Wissen an ihre Kolleg/innen in den Eisenbahnverkehrsunternehmen weiter.

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muTiger Schulungen

März bis Mai 2024

Zur EURO 2024 werden rund 450 Volunteers die Mitarbeitenden im NRW-Nahverkehr unterstützen. Zur Vorbereitung auf diesen Einsatz bietet die muTiger-Stiftung gezielte Schulungen an, die von Fokus Bahn NRW und dem Kompetenzcenter Sicherheit initiiert wurden. Hier können die Teilnehmenden Zivilcourage und das richtige Verhalten bei Großveranstaltungen trainieren.

Schulungsvideos

April und Mai 2024

Um den Mitarbeitenden der Eisenbahnverkehrsunternehmen – zusätzlich zu den bereits fest etablierten Maßnahmen zur EURO 2024 – weitere Unterstützung anzubieten, werden Schulungsvideos erstellt. Diese Videos sollen auf mögliche sicherheitsrelevante Ereignisse, während der EURO2024 vorbereiten und sensibilisieren. Ein Thema wird hier beispielsweise der Umgang mit Fundstücken bzw. Gepäckstücken ohne Besitzer sein.

Sicherheitsbericht 2023

Mai / Juni 2024

Der vom Kompetenzcenter Sicherheit und den Aufgabenträgern veröffentlichte Sicherheitsbericht für das Jahr 2023 wird eine ausführliche Auswertung der Sidaba (Sicherheitsdatenbank), Neuerungen sowie Softwareerweiterungen, Berichte von Eisenbahnverkehrsunternehmen, kommunalen Verkehrsunternehmen sowie der Bundespolizei enthalten. Erhältlich in gedruckter und digitaler Form, trägt er zur Verbesserung der Sicherheit bei.

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Befragung zur subjektiven Sicherheit

Ausblick 2024

Insgesamt werden 5.000 Personen, sowohl Fahrgäste als auch als auch Nichtnutzer/innen des ÖPNV, mithilfe eines durch ein wissenschaftliches Meinungsforschungsinstitut angefertigten Fragebogens zu ihrem subjektiven Sicherheitsempfinden im ÖPNV NRW befragt. Die Befragung findet in zwei Wellen statt, der Abschlussbericht wird im Juni/Juli vorliegen und zu zielgerichteten Sicherheitsmaßnahmen beitragen.

"Abstellanlagenabsicherung"

Ausblick 2024

Zur Graffiti-Prävention wird auf Grundlage der im Vorjahr erzielten Projekterkenntnisse das Pilotprojekt "Abstellanlagenabsicherung" an einer hochbelasteten Abstellung in NRW geplant. Es soll über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren messbare Erkenntnisse zu wirksamen Präventionsmaßnahmen aus Sicherheitstechnik und Sicherheitspersonal liefern.