NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer zu Gast beim Mentorenprogramm
Arbeitgeber
15. August 2025
Ehrenamtliche Unterstützung für den erfolgreichen Quereinstieg
Qualifizierte Lokführerinnen und Lokführer für den Schienenpersonennahverkehr werden nach wie vor dringend gebraucht, während der Arbeitsmarkt zunehmend umkämpft ist. Umso wichtiger sind innovative Ansätze, um neue Fachkräfte zu gewinnen und nachhaltig an die Branche zu binden. Ein wichtiges und wirksames Instrument dabei ist das Mentorenprogramm von Fokus Bahn NRW. Es setzt auf die Erfahrung und das Engagement erfahrener Mitarbeitender, die insbesondere berufliche Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger bei ihrer Lokführer-Qualifizierung unterstützen.
NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer informierte sich persönlich über das außergewöhnliche Ehrenamt und nutzte die Gelegenheit für eine Mitfahrt im Führerstand einer S3 zwischen Oberhausen und Hattingen. Fokus Bahn NRW hat den Besuch mit einer Kamera begleitet. Die Eindrücke des Ministers sehen Sie im Video:
Authentische Einblicke in den Lokführer-Alltag
Im direkten Austausch mit Triebfahrzeugführer und Mentor Patrick Niedobylski erhielt der Minister authentische Einblicke in den Berufsalltag und die entscheidende Rolle, die erfahrene Kolleginnen und Kollegen bei der Qualifizierung von Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern spielen. Der Besuch machte dem Minister die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für die Zukunft des SPNV in Zeiten des Fachkräftemangels noch einmal deutlich. Dem Besuch vorausgegangen war eine Einladung der Mentorinnen und Mentoren auf der KarriereSchiene im Sommer 2024 in Essen. Dort hatte Minister Krischer die Ehrenamtler von Fokus Bahn NRW besonders geehrt – diese bedankten sich wiederum beim Minister mit dem Angebot, einmal in die Rolle eines Mentees zu schlüpfen.
Über das Mentorenprogramm, 2020 durch Fokus Bahn NRW gestartet, können Teilnehmende in den Qualifizierungskursen fachliche und persönliche Unterstützung durch ehrenamtlich engagierte Lokführerinnen und Lokführer erhalten. Das hilft bei der Vorbereitung auf Abschlussprüfungen, senkt Abbruch- und Durchfallquoten und stärkt die persönliche Bindung an die Bahnbranche. Seit dem Start vor fünf Jahren haben die rund 15 Mentorinnen und Mentoren mehr als 200 Mentees erfolgreich begleitet.
Die wichtige Rolle der Mentor/innen im Betriebsalltag
Patrick Niedobylski, Lokführer bei DB Regio NRW, begleitet seit Beginn des Mentorenprogramms berufliche Quereinsteigende auf ihrem Weg in den Führerstand. Auf der gut zweistündigen Fahrt mit Verkehrsminister Krischer erklärt er: „Ich bin seit vielen Jahren mit Herzblut Lokführer. Dieses Wissen und die Begeisterung weiterzugeben, macht mir Freude. Die Qualifizierungsmaßnahmen sind anspruchsvoll und gerade am Anfang gibt es viele Unsicherheiten – von Dienstzeiten bis hin zu technischen Fragen. Als Mentor bin ich ein Ansprechpartner auf Augenhöhe und helfe den neuen Kolleginnen und Kollegen, sich schnell im Betriebsalltag zurechtzufinden. Zu sehen, wie sie ihre Abschlussprüfung bestehen und dann selbstbewusst die Züge durch NRW steuern, ist mein Antrieb.“
Auch der Verkehrsminister betonte den Wert des Mentorenprogramms, das kontinuierlich gestärkt und ausgebaut wurde: „Der SPNV in NRW braucht nicht nur viele neue, sondern auch exzellent ausgebildete und motivierte Fachkräfte. Das Mentorenprogramm ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie wir dieses Ziel erreichen. Das ehrenamtliche Engagement erfahrener Kolleginnen und Kollegen wie Patrick Niedobylski ist von unschätzbarem Wert. Es sorgt dafür, dass Quereinsteigende nicht nur fachlich, sondern auch menschlich im neuen Berufsfeld ankommen und ist ein starkes Zeichen des Zusammenhalts in der Bahnbranche.“