2021 startet europäisches Jahr der Schiene

Schienen bei Sonnenuntergang mit Geschwindigkeitsverzerrung.

Programm

20. Januar 2021

365 Tage im Zeichen der nachhaltigen Mobilität: Das europäische Jahr der Schiene soll neue Denkanstöße geben und den Zug- und Bahnverkehr stärken. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie ist das ein wichtiger Schritt. Denn die Verkehrswende bleibt auch jetzt die richtige Antwort auf die Klimakrise.

Wichtige Voraussetzung für Klimaziele

Mit Jahresbeginn startete die Bahnbranche in ein neues Kapitel: Das EU-Parlament hat es sich im europäischen Jahr der Schiene zum Ziel gemacht, den Zug- und Bahnverkehr als innovativen, klimafreundlichen und sicheren Verkehrsträger zu fördern. Europaweite Perspektiven sollen jetzt dabei helfen, konkrete Maßnahmen auf den Weg zu bringen und Diskussionen anzustoßen.[1]


Insbesondere vor dem Hintergrund der festgelegten Klimaziele des Grünen Deals der Europäischen Union besteht Handlungsbedarf: Bis 2050 sollen verkehrsbedingte Emissionen um 90 Prozent sinken. Derzeit beträgt der Anteil von auf der Schiene transportierten Passagieren (7%) und Gütern (10%) jedoch nur einen Bruchteil. Dabei ist der Zugverkehr der einzige Verkehrsträger, dessen Treibhausemissionen seit 1990 kontinuierlich rückläufig sind. Europaweit macht der Transport auf der Schiene sogar weniger als 0,5 Prozent der Treibhausgase aus dem Transportsektor aus. [1, 2,6]


„Die Bahn macht Europa noch klima- und umweltfreundlicher“, betont auch der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Andreas Scheuer. In den vergangenen Monaten seien bereits konkrete Schritte angestoßen worden, um den schienengebundenen Verkehr als umweltfreundliche, energieeffiziente, aber vollem wettbewerbsfähige Alternative für Flug- oder etwa LKW-Transporte zu etablieren.[1] Schließlich gilt es als weiteres Ziel für 2050 den Frachtanteil auf der Schiene zu verdoppeln. [4,5]

Zusammenarbeit in der Branche ebnet Neustart für Mobilitätswende

Auch die Bahnen in NRW profitieren als wichtiger Baustein der Mobilitätswende von den europaweiten Förderungen, die sich nach derzeitigen Angaben auf ca. 8,5 Milliarden Euro belaufen. 2021 wird das erste volle Jahr sein, in dem die im Rahmen des vierten Eisenbahnpakets vereinbarten Vorschriften in der gesamten EU umgesetzt werden. Dadurch soll sich der Markt für inländische Schienenpersonenverkehrsdienste öffnen und die Kosten des Verwaltungsaufwands für EU-weit tätige Eisenbahnunternehmen verringern.[4,6]


Dies alles ebnet nicht nur den Neustart für die Mobilitätswende, glaubt Ingo Wortmann, Präsident des Branchenverbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). Aus seiner Sicht ist die partnerschaftliche Zusammenarbeit in der Branche – und daher auch die der Initiative Fokus Bahn NRW – wichtiger denn je: „2020 wurde unsere Branche pandemiebedingt auf dem Weg zur Mobilitätswende buchstäblich ausgebremst“, so Wortmann. „Wir müssen nun gemeinsam mit allen Beteiligten dafür sorgen, dass sich die Rahmenbedingungen in diesem Jahr wieder zugunsten der umweltfreundlichen Schienenverkehrssysteme entwickeln.“[3]


Quellen:


[1] bmvi.de
[2] ec.europa.eu
[3] vdv.de
[4] dvz.de
[5] rp-online.de
[6] consilium.europa