Vernetzungsinitiative: Mehr Info für den Fahrgast

Digitale Fahgastinformation mit Lautsprecher an einem Bahnhof

Fahrgast

30. August 2019

Durch die Öffnung des landesweiten SPNV-Markts hat die Anzahl der Verkehrsunternehmen zugenommen. Wo früher fast ausschließlich Züge von DB Regio NRW unterwegs waren, fahren heute Bahnen diverser Betreiber.


Um übergreifende, zuverlässige Reiseinformationen zu gewährleisten und Reisealternativen zu kommunizieren, müssen sich die Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) besser vernetzen, abstimmen und austauschen. Denn Fahrgastinformationen sind ein wesentlicher Faktor für die Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Auch wenn sich durch den Wettbewerb Zuständigkeiten im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) ausdifferenzieren, soll der Fahrgast durch Veränderungen hinter den Kulissen keine Nachteile erfahren. Deshalb muss die Fahrgastinformation in Zukunft unternehmensübergreifend vereinheitlicht werden und insbesondere im Störungsfall reibungslos funktionieren.


RRX: Fahrgastinformation startet parallel zum Vorlaufbetrieb

Mit einer Vernetzungsinitiative im SPNV wurden im Jahr 2018 technische Voraussetzungen geschaffen, um die Fahrgastinformation in NRW insbesondere im Störungsfall weiter zu verbessern. Vor dem Hintergrund des Vorlaufbetriebs des Rhein-Ruhr-Express (RRX) seit Dezember 2018 hat die Initiative die personellen, organisatorischen, vertraglichen und technischen Voraussetzungen für den Betrieb einer Steuerungszentrale für neutrale und diskriminierungsfreie Fahrgastinformation geschaffen, angesiedelt in der Betriebszentrale der DB Netz in Duisburg. Von dort werden Zusatzinformationen im Störungsfall bereitgestellt. Der Fokus liegt hier insbesondere auf anstehenden Beeinträchtigungen im SPNV und alternativen Reiserouten für die in das Konzept integrierten Verkehre. Aber auch Baustellen- und Ersatzfahrpläne im SPNV werden gebündelt bereitgestellt. Parallel zum Start des RRX-Vorlaufbetriebs im Dezember 2018 haben die RRX-Betreiberunternehmen Abellio Rail NRW und National Express Rail damit begonnen, ihre Daten an die Steuerungszentrale zu liefern.


Standardisierung schreitet voran

Die Übermittlung der Daten erfolgt über verbundübergreifende digitale Services mit standardisierten Schnittstellen. Der Vorteil der Steuerungszentrale gegenüber dem bisherigen Fahrgastinformationssystem ist der Einsatz einer zentralen Plattform zur Erstellung von Zusatzinformationen. Mehrfacheingaben in verschiedene Systeme entfallen. Weiterführende Informationen zu Störungen, beispielsweise weiche Angaben zur Dauer einer Störung, konnten die EVU bislang nur begrenzt über alle Kanäle hinweg kommunizieren. Um dies künftig zu ermöglichen, wurde im Jahr 2017 die entsprechende Plattform ausgeschrieben und beschafft. Ausgabekanäle können die Informationen über Schnittstellen beziehen. Dies ermöglicht die gleichzeitige Befüllung diverser Ausgabekanäle mit übereinstimmenden Informationen. Andere Verkehrsunternehmen sollen in einem zweiten Schritt, der jetzt angegangen wird, in das Konzept integriert werden, um insgesamt im SPNV eine einheitliche, übergreifende Fahrgastinformation für die Fahrgäste in NRW zur Verfügung zu stellen.