Das leistet der SPNV in NRW

Nahaufnahme einer Bahnhofsuhr an einem Gleis. Im Hintergrund fährt ein roter Zug vorbei.

Programm

09. Januar 2024

Die Mobilität auf der Schiene hat zunehmend Konjunktur, doch die Betriebslage im SPNV NRW ist enorm angespannt. Fokus Bahn NRW will insbesondere mit der laufenden Beschäftigungsoffensive die Voraussetzungen für ein langfristig stabiles Angebot schaffen.


Immer mehr Menschen sind zum Umstieg bereit

Nach den Jahren der Coronapandemie sind wieder zunehmend mehr Menschen im SPNV NRW unterwegs. Den Erhebungen von IT.NRW zufolge, war die Zahl der Fahrgäste bereits im ersten Quartal 2023 mit rund 32,4 Millionen um 41,8 Prozent höher als im ersten Viertel des Jahres 2022. Im zweiten Quartal zählten die Statistiker bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen mit Sitz in Nordrhein-Westfalen rund 39,6 Millionen Reisende, im dritten Quartal waren es 42,8 Millionen. Der Trend zeigt deutlich, dass die Menschen im bevölkerungsreichsten Bundesland den Nahverkehr nutzen möchten.


Elektrotriebzüge schonen die Umwelt

Die Fahrleistung der Nahverkehrsbahnen im SPNV NRW betrug nach dem jüngsten Qualitätsbericht des KC ITF zuletzt etwa 116,2 Millionen Zugkilometer pro Jahr, die zu 70,4 Prozent durch Elektrotriebzüge umweltschonend erbracht wurden. Damit wird bereits ein wichtiger Beitrag zu einer klimaneutralen Mobilität geleistet. Allerdings ist das Schienennetz des Landes erst zu 62,3 Prozent elektrifiziert. Mit dieser Elektrifizierungsquote liegt Nordrhein-Westfalen zwar im Bundesdurchschnitt, doch die erforderliche Modernisierung der Infrastruktur und der Ausbau der Strecken haben ihren Preis. Denn die jährlich mehr als 1.000 Baustellen im NRW-Schienennetz bilden eine große Herausforderung für einen stabilen SPNV-Betrieb – ebenso wie der anhaltende Fachkräftemangel bei Lokführer/innen und weiteren wichtigen Berufsgruppen in der Bahnbranche.


Die Betriebslage im SPNV bleibt herausfordernd

Diese Herausforderungen spiegeln sich in den derzeit sinkenden Quoten bei Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit wider. Hier steuern die Akteur/innen von Fokus Bahn NRW mit gezielten Projekten entgegen. Ein gemeinsames Zielbild legt die Handlungsfelder für einen leistungsstarken SPNV und eine moderne öffentliche Mobilität fest.


Die Bahnbranche in NRW bildet mehr Fachkräfte aus

Insbesondere mit der neuen Beschäftigungsoffensive setzen das Land Nordrhein-Westfalen und Fokus Bahn NRW dem Fachkräftemangel im SPNV 24 wirksame Maßnahmen entgegen. Bis 2025 wollen die Nahverkehrsbahnen mindestens 800 Lokführer/innen gewinnen und qualifizieren, da Mitarbeitende der sogenannten Boomer-Generation in den Ruhestand gehen. Die Mobilitätswende sorgt zusätzlich für einen wachsenden Bedarf. Die Beschäftigungsoffensive baut auf den seit 2019 erfolgreich pilotierten Maßnahmen auf, mit denen Fokus Bahn NRW bereits einen relevanten Personalzuwachs für den SPNV erzielen konnte.


Portrait von Joachim Künzel (NWL) Quote

Alle seit 2019 eingerichteten Kursplätze zur Qualifizierung von Triebfahrzeugführerinnen und -führern konnten mit geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern besetzt werden konnten.

Joachim Künzel

Geschäftsführer Nahverkehr Westfalen-Lippe und Programmleiter Fokus Bahn NRW

Seit 2020 bis heute wurden 45 Qualifizierungskurse für Lokführer/innen von Fokus Bahn NRW aufgesetzt und begleitet. Durch unternehmensübergreifende Maßnahmen wurden seit 2020 bis heute rund 600 Lokführer/innen gewonnen und qualifiziert. Im Rahmen der Beschäftigungsoffensive werden allein für diese Berufsgruppe noch einmal zusätzliche, unternehmensübergreifende Qualifizierungen mit rund 100 Kursplätzen bereitgestellt. Das Qualifizierungsangebot von Fokus Bahn NRW wird damit auf 21 Kurse in den Jahren 2023/2024 aufgestockt. Weitere Qualifizierungen gibt es für Kundenbetreuer/innen im Nahverkehr sowie für Disponent/innen.

Eine Lupe durch die eine Person zu sehen ist.
Die wichtigsten Maßnahmen der Beschäftigungsoffensive

1. Qualifizierungskurse für Lokführer/innen 2024
2. Neue Kurse für Kundenbetreuer/innen
3. Weiterbildungen für Disponent/innen
4. Ausbau von Fernlehrgängen
5. Ausbau fachspezifischer Sprachkurse
6. Neues Qualifizierungsangebot in Teilzeit
7. Mentorenprogramme

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